München

Mit ein paar Freunden fiel ich neulich über München her. Ok, eigentlich wollten wir nach Amsterdam, wurden aber von den Hotelpreisen etwas erschlagen. Also ab mit dem Zug gen Süden. Die NOB schaffte es natürlich nicht uns pünktlich in Hamburg anzuliefern, Hamburger Schnellbusse nennen sich nur so und die Deutsche Bahn will genervten Zugverpassern erstmal ein neues Ticket verkaufen und verspricht eventuell eine Entschädigung. Wie auch immer. Mit nur einer Stunde Verspätung landeten wir in einen entspannten Stadt, die allerdings mal das ein oder andere Museum wortwörtlich entstauben können. Das deutsche Museum wirkt wie seit mehr als 30 Jahren unverändert, Teile der mehr oder minder interaktiven Dinge funktionierten nicht, andere langweilten einfach nur so. Die Weltraumfahrtausstellung ist zwar ganz hübsch im Dunkeln gehalten, aber ein paar mehr oder coolere Exponate würden schon helfen. Modelle sind einfach eben nur Modelle.
Die Fotografie-Abteilung erklärt viele Dinge wirklich gut, aber die Exponate hören bei Beginn des digitalen Zeitalters im Grunde auf. Aber man darf ja noch 10 Jahre hoffen, bis 2025 wird umgebaut. Ein Blick in eine moderne Ausstellung wie die über den ersten Weltkrieg im Londoner Imperial War Museum wäre aber schon ganz gut. Nur ein paar Dinge hin- und herschieben reicht eben nicht mehr.
Das Stadtmuseum bot gleich zwei Fotoausstellungen, einmal über das Leben von Franz Josef Strauß und einmal die Retrospektive des schwedischen Fotografen Anders Petersen. Erstere war ein wenig karg und man wurde durchaus skeptisch von den Wachleuten beäugt – nicht fotografieren, nicht zu dicht dran bitte. Und das nachdem man vorher durch eine wirklich unheimliche Puppenausstellung irren mußte. Zweitere hatte großartige Bilder, war aber stellenweise überladen und konfus arrangiert. Ist vermutlich Geschmackssache, aber mir hätten weniger Bilder, gut ausgewählt, vielleicht auch mit mehr Infos besser gefallen.
Ganz grandios ist allerdings die Pinakothek der Moderne. Ein neues Gebäude, großzügig gestaltet, verwinkelt, riesige Treppen und darin diverse Klassiker der modernen Kunst. Und die hohen grauen Wände im Café sind wirklich super für Gruppenfotos. 🙂 Die Videoinstallationen konnte man sich allerdings wirklich sparen. Und traurigerweise war wirklich nicht viel los.
Und wie immer waren die Museumsshops eher mies. Mit Glück gibt es ein Begleitbuch, aber in dem vom deutschen Museum steht nur Kram und Nippes, den man überall kaufen kann. Ich hätte mir ja eine coole Rißzeichnung der Saturn V als Poster gekauft. Aber vielleicht ist das einfach zu nerdig. 🙂 Oder es will einfach keiner mehr Astronaut mehr werden. Seufz.