Vergessen

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Es ist schon etwas her, aber an einem Tag im Winter der nicht so verschneit war, daß wir die erhofften endlos langen weißen Flächen schnell fanden, lief uns ein altes Sonnenblumenfeld über den Weg. Es wirkte wie vergessen, nichts schien mal wert gepflückt oder nur beachtet zu werden. Das Wetter versuchte alles klein zu bekommen, aber nicht wirklich erfolgreich. Vielleicht wurde das Feld mittlerweile umgeflügt und es hatte irgendeinen landwirtschaftlichen Sinn. An diesem Tag war es aber nur traurig.

Der allseits beliebte Schirmhintergrund

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Eine Wand aus Schirmen schien mir ein großartiger Hintergrund. Nur die Realität fand das irgendwie nicht. Aber die gehört auch zu den ersten die an die Wand gestellt wird, wenn die Revolution kommt. Und bis dahin kann man die Coolness eventuell erahnen. Vielleicht braucht es auch einfach nur 100 Schirme mehr. Und eine Wand mit Löchern zum Einfachreinstecken. Ok, Hintergrundmafia. Du hast gewonnen. Ab jetzt wird wieder alles grau.

Die AG auf der Suche nach Pferden und Nebel

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Eigentlich war der Plan dem Wetterbericht zu glauben und im Nebel eine coole Pferdeherde zu fotografieren. Der Wetterbericht log auf allen Ebenen und die Pferdeherde vergrub sich vor dem nahenden Silvesterabend in ihren Höhlen und Nestern. Aber dank eines alten Sturmes war ein Teil des Schwesinger Waldes einfach verschwunden, ebenso wie ein Feuer eine alte Gaststätte bis auf den Keller eliminierte. Und an diesem Ort ging die Sonne nun in der neuen Lücke unter, hatte noch einen Tick Diesigkeit vor sich und alles war in coolstem Licht getaucht. Die Bilder sahen in farbig gut aus und in schwarzweiß noch besser. Für eine halbe Stunde waren wir im Paradies. Und danach guckten wir im gammligen Keller nochmal nach dem Rechten. Was auch ganz hübsch war, aber ohne Gespenster ist es doch etwas langweilig dort unten und so beendeten wir das Jahr. Traditionell. In Schönheit.

IX. Girls and Boys are back in town

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Alte Rituale muß man hegen und pflegen und so fand auch am 28.12.2014 das neunte Girls-and-Boys-are-back-in-Town statt. Der Speicher nahm uns wieder auf und so begeisterten Jan Kobarg, Dancing Jesus, Helene Hart & Band, Gunkel +2, die TSS-WigBand aka TSS-Allstar-Band und Platz[]halter die fast 250 Gäste. Im ersten Stock konnte man pausieren und sich die famose Ausstellung unserer Fotogruppe „The Unkrauts“ ansehen, die einst die Foto-AG der TSS war. Ganz traditionell schreibe und sage ich immer noch „Die AG“, manche Dinge verschwinden eben nicht so schnell aus dem Kopf.
Seltsamerweise habe ich es als Organisator nicht geschafft auf genug Licht auf der Bühne zu bestehen. Und so waren einige Bilder schwierig und nicht immer so abwechslungsreich wie die Bands es verdient hätten. Aber angucken kann man sich das natürlich trotzdem. Wenn man möchte.

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(Bilder sind von Paulina Picek und mir)

Die AG mitsamt ihres Freundes, dem Streuglitzer

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Manche Dinge sind einfach zu verführerisch. Streuglitzer zum Beispiel. Den kann man nicht einfach rumliegen lassen. Erste Experimente waren eher halbherzig damit, aber an einem Tag mit etwas mehr Zeit als üblich schmissen sich die Streuglitzerdosen verführerisch an uns heran. Und unsere Verteidigung war eher mies. Nach kurzer Zeit und mit Hilfe von etwas Feuchtigkeitscreme waren diverse Models eingeglitzert. Es sah verdammt cool aus. Aber unsere neue Heimat – der Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Schwesing – glitzerten wir gleich mit ein. Da half auch kein Feudeln und Saugen. Glitzer ist Dir immer treu! Ein Freund fürs Leben eben.

Weihnachtsball. Der Neunte.

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2008 brauchte ich für eine Ausstellung beim „Girls and boys are back in town“ ein paar Bilder. Irgendwie lag es nahe, den kurz vorher stattfindenden Weihnachtsball der Husumer Gymnasien dafür zu verwenden. Also fragte ich höflich nach, ob die Organisatoren was dagegen hätten und machte nach ihrem Ja in einem Treppenaufgang vor einer weißen Wand ein paar Bilder mir sympathischer Menschen, die tun und lassen konnten was sie wollten. Die machten sich auch ganz prima. Vielleicht einen Tick zu prima. Denn was eigentlich mehr oder weniger einmalig gedacht war, wurde offizieller Bestandteil des Balls, weil jeder gern Fotos von sich hätte. Und alle schienen sogar mit schwarzweißen Fotos vor Weiß glücklich zu sein. Nur wanderten wir von der alten Husumer Kongreßhalle über ein Tanzstudio in die Rantrumer Eventhalle. Mitsamt einer ziemlichen Steigerung der Besucherzahlen und dem weitgehenden Verschwinden eines Ballgefühls. Die Organisatoren versuchten ihr bestes um das zu verhindern, aber dem Trend erstmal vorzuglühen und dann spät und betrunken beim Ball aufzuschlagen war wenig entgegenzusetzen. Auch die Höflichkeit der Gäste ließ rapide nach, 2013 war sicher ein Höhepunkt an Beschimpfungen und Zerstörungen.
2014 gab es allerdings für diejenigen, die vor 21 Uhr kamen ein VIP-Band, also exklusive Rechte inklusive Zugang zum Fotografen. Und tatsächlich kamen die Leute früher. Aber weniger Leute tauchten daher doch nicht bei mir auf. Immerhin waren die nicht ganz so schlecht gelaunt wie beim letzten Mal. Aber es ist meist doch schöner, die alten und neuen Freunde bei irgendwelchen Unsinn zu fotografieren. Und aus den Einzelaufnahmen ein Projekt fortzuführen klappt auch nicht mehr, es ist einfach keine Zeit mehr dafür. Manche standen sogar eine Stunde an um ins improvisierte Studio zu kommen. Manch andere rissen auch schon mal eine meiner Kameras vom Stuhl, hatten aber nette Eltern und eine Versicherung. Und ich hatte Teika und Brian, die sich liebevoll bemühten rauszufinden, wieviel Leben in dem Kamerawrack noch steckt.
Schon vorher war ein wenig frustrierend, daß die einst weiße Wand im Umkleideraumschrägstrichstudio auch noch teilweise grün angemalt war, sie mußte mit weißem Hintergrundkarton überdeckt werden, die Klebestreifen waren dunkler als weiß und die Blitze für den Hintergrund wurden öfter niedergeschlagen oder verdreht und überdeckten das ganze nicht so gnädig wie geplant. Die Modelle hat es nicht gestört, aber ich bekam dabei eine Krise. Aber 1000 Bilder mit Photoshop von kleinen Streifen befreien wäre dann doch etwas zuviel Arbeit gewesen. Manchmal muß man mehr Kompromisse eingehen, als man wirklich möchte. Und ein paar Bilder gefallen mir ganz gut, nur der Partytsunami hat mir ein wenig gefehlt.

Wen es interessiert kann auf hantolo.de unter Galerien die alten Weihnachtsbälle ansehen oder den letzten einfach hier:

Weiss. Eins.
Weiss. Zwei.

Pergamentkunst

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Die Husumer Schmuckdesignerin Silke Lazarevic beschäftigt sich momentan mit Schmuck aus Pergament. Ein durchscheinendes Material aus dem Ketten und sogar eine Vase entstanden oder noch entstehen. Für die Fotos war es schwierig den einzelnen Elementen gerecht zu werden. Sowohl dem eingefärbten Pergament, als auch den Metallelementen. Und die Bilder sollten nicht zu künstlerisch, aber auch nicht zu sachlich fotografiert werden. Ich denke wir haben gemeinsam einen guten Weg gefunden, auch wenn sich da noch einiges verbessern läßt.

Die AG und lost places

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Nach einem dezenten Tip machten wir uns auf den Weg zum Hesterberg in Schleswig. Gerüchteweise gäbe es da ein paar hübsch verlassene Gebäude. Und wir trafen an einem Sonnabendnachmittag tatsächlihc auf ein menschenleeres Viertel. Manchmal gab es ein Gebäude in dem vielleicht eine Lampe im Eingang brannte. Aber mehr auch nicht. Es war seltsam. An einem dunklen Tag ohne Wind und ohne Geräusche. Wirklich unheimlich. Und die meisten recht großen Gebäude waren sorgfältig mit Brettern verriegelt und verrammelt. Graffiti war weniger zu finden als sich wohl fühlende Pflanzen die ganze Wände in Anspruch nahmen. Irgendwann war alles wohl mal Jugendpsychiatrie, aber jetzt scheint nicht mal die lokale Jugend sich hier freiwillig rumzutreiben. Als sei alles verflucht. Wir sind dann aber doch mit ein paar coolen Fotos nach Hause gezogen.

DVD: Yes Minister

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Irgendwie war mir entgangen, daß die großartige Serie „Yes Minister“ und „Yes, Primeminister“ in Deutschland auf DVD erschienen ist. Irgendwann in den 80ern lief sie im Dritten und nun kann ich endlich meine alten Videocassetten entsorgen. Ist zwar etwas schräg sich mit Maggie Thatcher eine Lieblingsserie zu teilen, aber man kann sich nicht alles im Leben aussuchen. James Hacker wird Minister für Verwaltungsangelegenheiten in Großbritannien und wird von jahrhundertealten Gepflogenheiten und Führungswillen der Bürokratie in Person Sir Humphrey Applebys in lange überwiegend rhetorische Gefechte verwickelt. Und verliert meistens. Mit grandiosen Dialogen und Sätzen in alter englischer Tradition. Sollte man unbedingt gesehen haben und sich über Sätze wie „Die Royal Air Force wird Moskau niemals finden und wenn doch nicht treffen“ freuen.
Ich hätte die DVDs natürlich schon längst nur mit englischem Originalton kaufen können, aber ich bin einfach immer auf die Stimmen des ersten Mals fixiert. Und die waren deutsch. Warum auch immer wurde die deutsche Fassung ein wenig gekürzt, so daß sie nun im Original mit Untertiteln auftauchen. Die Synchronfassung verzichtet auch ganz angenehm auf Studiogelächter. Der NDR hat allerdings die letzte Staffel gar nicht erst angerührt und seltsamerweise ist sie auch nicht auf dem DVD-Set.

Film: Gefällt mir

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Durch wundersame Umstände bot Hannah mir an doch umsonst und mitsamt der anwesenden Filmcrew einen deutschen Horrorfilm im Kino-Center zu sehen. Ich kann Horrorfilme nicht leiden. Also war ich natürlich dabei. Und zu meinem Glück war der Horroranteil eher gering und albern, zu meinem Pech waren schauspielerische Leistungen, Drehbuch, Schnitt und der ganze Rest einfach unterirdisch schlecht. Aber wie der anwesende Regisseur sagte: „Wir haben keinen Kritikerfilm gedreht, sondern etwas mit Spaß“. Der war aber nur ein Abklappern von Filmklischees, nicht mal die Blairwitchprojectkameraszenen fehlten. Es war wirklich ein Grauen. Und obwohl der Spaßfaktor doch da sein sollte, wurde noch eine Botschaft eingebaut: Denn der Serienmörder waren wir alle! Wir eventsüchtigen Zuschauer! Und nicht nur, daß uns die Filmcrew am Ende oberlehrerhaft fragte, wen wir Zuschauer für den Täter hielten. Als Beweis unserer dämlichen Verkommenheit wurde uns noch erzählt, daß ansonsten die Zuschauer sie das fragen würden, aber niemand fragt nach der doofen Tuse, deren Schicksal im Film gar nicht mehr erklärt wird. Wir würden also die Täter interessanter als die Opfer finden. Vielleicht hätten wir letzteres auch getan, wenn der Film ständig von ihr und nicht dem Killer erzählen würde, aber es war wohl für die Macher zu schön uns irgendwas pseudotiefsinniges vorhalten zu können.
Man muß allerdings auch sagen, daß der Film eigenproduziert wurde, mit vielen Freunden gemacht und sogar selbst vermarktet wurde. Alles mit viel Zeit und Herzblut. Aber nützt nichts, der Film ist trotzdem Mist.

3/10 Punkten.

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